Kategorie: Allgemein

Aus Mann wird Frau

Ich mag Zeichnungen, insbesondere Alt Meister Zeichnungen. Im Vergleich zu den vollendeten Werken drücken sie eine ganz andere Lebendigkeit aus. Nachdem Papier teuer war, wurden häufig  Vorder – und Rückseite sehr ausgiebig und bis zur letzten Ecke benutzt. Nichts ist fertig, der Künstler versucht, übt, skizziert, um seinen Entwurf auf den Punkt zu bringen. Es…

Buchempfehlung: Debra M. Mancoff: Frauen, die die Kunst veränderten

Wussten Sie, dass Lavinia Fontana (1552-1614) als Malerin so erfolgreich war, dass sie ihre Familie ernährte und ihr Mann den Haushalt führte? Eine künstlerische Karriere war für Frauen alles andere als selbstverständlich. Sie waren nicht weniger talentiert wie Männer. Oft waren sie innovativer und erfolgreicher. Dennoch kennt man im Vergleich zu ihren Kollegen so wenige…

Kostbare Druckwerke, Teil III: Radierung und Kupferstich

Beide Techniken sind Tiefdruckverfahren und verbreiteten sich im Wesentlichen ab dem Beginn des 15. Jahrhunderts durch Gold-, Silber- und Waffenschmiede bevor sie zum künstlerischen Ausdrucksmittel wurden: Man erkannte, dass sich die auf dem Metall eingeritzten Ornamente mit Russ oder Farbe befüllen liessen und man mittels einem feuchten Papier einen Abdruck abnehmen konnte. Diese Abdrücke dienten…

Die Tefaf in Maastricht: Kunstmarkttrends und “Rising Stars”

Eine der weltweit wichtigsten Messen für Kunst und Antiquitäten fand wieder vom 15.3. – 24.3. in Maastricht statt. Schon fast zur Tradition geworden, gab es zum Auftakt ein Symposium zu Thema: “Rising stars of the art world”. Dr. Clare Mc Andrew, Arts Economics, The Tefaf Market Report 2013 „Die Chinesen sind Marktführer“ hiess es noch…

Kostbare Druckwerke, Teil II: Holzschnitt und Linolschnitt

Beides sind Hochdruckverfahren. Beide Materialien sind leicht zu beschaffen und lassen sich mit geringem technischen Aufwand bearbeiten. Die Ostasiaten kannten den Holzschnitt bereits im 5. Jahrhundert. Ab 1400 wurde er in Europa zuerst für Flugblätter und dem Buchdruck verwendet. Im 16. Jahrhundert entdeckten Künstler wie Lucas Cranach oder Albrecht Dürer diese Technik für sich. Je…

Der Reiz der Marke: Kleine Geschichte der Fälschung

Auch die Alten in der Antike schätzten das Alte. Aber bereits damals war so manch ein Objekt nicht so alt, wie es aussah. Vom niederländischen Renaissancemaler Hieronimus Bosch gab es mehr Gemälde auf dem Markt, wie er selbst gemalt hatte. Und der eine oder andere “alte Meister” zeigte sich höchst flexibel, wenn er je nach…

Möbel als Mogelpackung

Es ist ein edles Stück, dieses kleine Beistelltischen aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. Die Tischplatte ist aus Marmor, die Beschläge aus Goldbronze, das Furnier aus Mahagoniholz. Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man: Alles ist aufgemalt. Das Mahagonifurnier wurde mit einer Beize hergestellt. Nichts ist so wie es auf den ersten Blick scheint. Handelt es…

Kostbare Druckwerke, Teil I: Lithographie

Anlässlich einer Ausstellung der Druckgraphik des deutschen Expressionismus aus der eigenen Sammlung von 2011, hat das Museum of Modern Art in New York hat eine Reihe von sehr anschaulichen Videos herausgebracht, die die einzelnen Drucktechniken genau erklären. Druckgraphik war gerade für die Künstler des Expressionismus eine günstige Alternative, um ihre Ideen zu verbreiten und um…

Hehre Kunst mit profanen Mitteln: Picasso verwendete Farbe vom “Baumarkt”

Dass Picasso ungewöhnliche Wege ging und Zeit seines Lebens gerne experimentierte, ist bekannt. Wissenschaftler vermuteten jedoch schon länger, dass der Spanier neben der Malfarbe für Künstler auch handelsübliche Haushaltsfarbe zum Anstreichen von Fassaden verwendete. Sie hatte im Vergleich zur klassischen Ölfarbe einige Vorteile, die er technisch wie stilistisch nutzen konnte: Sie trocknete schneller, liess sich…

Hat sie einen Kopf oder hat sie keinen?

Es ist eines der bekanntesten Gemälde der Welt, und doch haben bis 1988 nur Auserwählte  Gustave Courbets “Ursprung der Welt” zu Gesicht bekommen. Der weibliche nackte Torso ohne Kopf, in einer stark verkürzten Position mit direktem Blick auf die Genitalien galt lange als vollständiges Gemälde. Jetzt soll es nur ein Fragment sein: Ein Kunstsammler glaubt…

Die Werke, die Sie nie sehen werden: The Gallery of lost Art in der Tate in London.

  Es ist ein „Geistermuseum“ nur virtuell besuchbar und auf Zeit: Es wird genauso verschwinden, wie die Werke, von denen es nurmehr Fotos, Dokumente und die Erinnerung gibt. Dennoch hinterlassen sie Spuren und sie haben unsere Geschichte mitgeschrieben. Jennifer Mundy, Kuratorin der „Gallery of Lost Art“ in der Tate Gallery sagt dazu: “Art history tends…

Karl Friedrich Schinkel: Ein Universalgenie besucht München.

Ausstellung in der Hypo-Kulturstiftung vom 1.2.2013-12.5.2013 in München   Da Schinkel als junger Architekt kein Auskommen fand, begann er mit der Gestaltung von Bühnenbildern und Kunstgewerbe. Bald jedoch wurde er Hofbaumeister der preussischen Könige. Er war gut vernetzt und Mitglied in zahlreichen internationalen Architekturvereinen und Akademien, die ihm Aufträge in Griechenland für König Otto I…

Versteckte Werte oder warum Künstler ihre Bilder übermalen

Drei Geschichten von Künstlern und ihren Werken. “Recycling extreme” Giovanni Giacometti Als der junge Giovanni Giacometti (1868-1933) zwischen 1888 und 1891 mit seinem Freund Cuno Amiet (1868-1933) in Paris verbrachte, verfügte er über so wenig  Geld, dass er dieselbe Leinwand vielfach übermalte.  Er meinte in einem Brief an seine Mutter, dass er eine neue Leinwand…

Privatleben im 17. Jahrhundert

Mit Facebook und Co wird  die Privatsphäre  heute neu definiert. Doch wie war das im 17. Jahrhundert?  Waren die damals neu aufkommenden Genrebilder Home Story oder Inszenierung?  Rollenbilder oder Portraits? Wie privat waren die dargestellten Räume und deren Bewohner wirklich? Silke Janßen befragte die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Sammlungsbereiches der Alten Meister des Frankfurter Städels, Almut…

Der Ursprung des Denkers – Rodins Höllentor

37 Jahre dauerte es bis zur endültigen Aufstellung, 6 Meter hoch und fast 200 Figure sind darin enthalten: Ohne  Zweifel ist das “Höllentor” das Lebenswerk von Auguste Rodin, das in seiner engültigen Fassung nurmehr posthum an den Ort seiner Bestimmung aufgestellt werden konnte. 1880 wurde das Werk vom Französischen Staat für das geplante “Musée des…