Spanische Rentnerin verwandelt Christusportrait in Äffchen…

Der Vorfall entbehrt nicht einer gewissen Komik: Der Gemeinde von Borja fehlte das Geld für die Restaurierung des schon stark verblassten Christusportraits der Wallfahrtskirche “Nuestra Senora de la Misericordia de Borja”. Die ca.80 jährige Cecila. Giménez wollte helfen und griff beherzt zum Pinsel, um die Schäden zu „reparieren“.  Sie merkte bald, dass das Vorhaben ihre künstlerischen Möglichkeiten überstieg und benachrichtigte die örtliche Kulturbehörde in Nordspanien.

Den Vorwurf ohne Erlaubnis gehandelt zu haben, entkräftete  sie:  „ Der Pfarrer habe alles gewusst“ und die Enkelin des Künstlers Elias Garcia Martinez  bestätigte dies: Die Rentnerin habe sich schon früher an den Bildern des  Grossvaters , jedoch nur an den Gewändern, zu schaffen gemacht. Da habe es auch niemanden gestört.

Die Gemeinde überlegt sich, Schadenersatz für die Zerstörung des ca. 100 jährigen Freskos einzufordern. Die Dorfbewohner nehmen  die “Künstlerin” jeodch in Schutz: Sie habe in bester Absicht gehandelt. Schliesslich hat das Dorf selten so viel Aufmerksamkeit bekommen wie jetzt: Die Nachricht des zerstörten Christusportraits  ging durch sämtliche europäischen On-Line Portale, und die Rentnerin hat bereits 20 000 Fans auf Facebook. Zahlreiche Besucher lassen sich neben dem zerstörten Christus fotografieren.

Der Hype um den Eecce Homo hört nicht auf: es wurden T-Shirts mit dem Konterfei des “Äffchens” gedruckt, in Madrid entstanden Crêpes mit seinem Abbild. Borja will sich nun den “Ecce Affe” als Marke schützen lassen.

Eigentlich müsste man das Fresko restauriert, aber wie?

Der “Ecce Homo” enstand binnen 2 Stunden während eines Urlaubsaufenthaltes  des Künstlers in Borja, und ist ausserdem eine Kopie nach dem Bologneser Maler Guido Reni. Der kulturelle Wert des Freskos ist also überschaubar. Es ist jedoch nachvollziehbar, dass sich die Enkelin, die Herstellungs des Originalzustandes wünscht. Restauratoren wollen jetzt versuchen, beide Werke voneinander zu trennen, wie Paul Ingendaay in der FAZ vom 2.9.2012 berichtet. Möge die Übung gelingen.

 

 

 

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